10 Monate umherreisen, arbeiten, Spaß haben, neue Freunde kennen lernen, Australien, Neuseeland und Bali erkunden sowie der Englischen Sprache endlich einmal mächtig zu werden......kann es etwas schöneres geben?

Freitag, Dezember 01, 2006

Mt. Isa --> Tennent Creek



Am 4. Tag unserer Reise durch das Outback sind wir die lange Strecke von Mt. Isa nach Tennant Creek gefahren...eigentlich nichts neues: rote Erde, weite Steppe, flimmernde Hitze, tote Kaengurus, keine Menschen und unendlich lange Strassen!! Das einzig spannende auf dieser Strecke war die Grenzueberquerung von dem Bundesstaat Queensland in den Bundesstaat Northern Territory! In diesem Staat durfte man jetzt naemlich endlich ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fahren, so sind wir dann auch etwas schneller vorangekommen! ;-)
Die meiste Zeit im Outback haben wir im Auto verbracht!! Wir sind pro Tag zwischen 500 und 800 km gefahren.....wenn uns nichts dazwischenkam und eigentlich waren wir auch immer gut in der Zeit und haben unseren "Fahrplan" gut eingehalten! Wir haben immer versucht frueh loszufahren, um nicht in die Daemmerung zu kommen! Die Kaengurus sind zu dieser Zeit ein grosses Problem und wir haben viele Reisende getroffen, die einen Unfall hatten weil sie im Dunkeln gefahren sind! Aber wir hatten eine gute Karte, mit eingezeichneten Kilometern und Tankstellen!
Als wir dann in Tennant Creek ankamen, haben wir uns einen netten Campingplatz augesucht und sind erst mal wieder in den Pool gesprungen und haben uns erholt....am Tag ca. 4-6 h Auto zu fahren ist sehr, sehr anstrengend! Aber wir haben uns immer abgewechselt und so hat das ganz gut geklappt!
Direkt neben unserem Auto war ein kleines Gebuesch und als wir aus der Dusche kamen, habe ich die ganze Zeit ein leises Wimmern gehoert! Ich habe natuerlich als Katzenmammi sofort erkannt, dass da ein winzig kleines Kaetzchen sitzen musste! Also habe ich fast den ganzen restlichen Abend versucht das arme Ding vorm Verhungern zu retten, aber sie war so menschenscheu, dass ich sie einfach nicht erwischt haben.....leider, denn als wir ein paar Tage spaeter auf dem Rueckweg nochmal auf diesem Campingplatz waren, habe ich sie nicht mehr gesehen +heul+
Spaeter am Abend wurde noch etwas ganz besonderes auf diesem Campingplatz angeboten: ein australische Abend mit Lagerfeuer etc.
Das wollten wir uns natuerlich nicht entgehen lassen und sind um punkt halb acht auf der Matte gestanden...nur leider waren wir so ziemlich die einzigen! Auf diesem Weg haben wir dann auch erfahren, dass es in Northern Territory eine halbe Stunde frueher ist, als in Queensland! Die Zeitumstellung hatten wir ganz vergessen! Eine halbe Stunde spaeter dann, ging es los!
Dieser australische Abend wurde von einem kleinen, verhunzelten Maennchen geleitet, der in Outbackkleidung steckte, den schlimmsten Akzent ueberhaupt hatte und einen riesigen Cowboyhut trug!
Zuerst hat er, fuer Auslaender unmoeglich zu verstehen, ein paar Gedichte aufgesagt und dazu ein bisschen geschauspielert....die Kinder fandens toll! (wir waren an die 25 Leute und dvon viele Familien mit Kindern)
Dann hat er uns an einen Holztisch gefuehrt, auf dem die unterschiedlichsten Sachen lagen: Blaetter, Gewuerze, Beeren, Klanghoelzer, Kaengurufleisch und alles moegliche andere!
Dann hat er zu allem etwas gesagt und die Wirkung erklaert!
Es handelte sich meistens um Naturheilmittel, oder Dinge, die vor allem im Outback lebensrettend sein koennen!





Was ich sehr interessant fand, waren kleine Beeren, auf die man draufbeissen konnte, und aus denen dann eine schleimige Fluessigkeit rausgespritzt kam, die dann den ganzen Mund- und Rachenraum mit einer Schleimschicht belegt hat! Der Speichelfluss wurde angeregt und so ist das Durstgefuehl, wenn man im Outback kurz vor den Verdursten ist und einem die Zunge am Gaumen klebt, nicht ganz so schlimm!
Dann gab es Krauter zum Buschtee machen, Kaengurufleisch zum probieren (sehr lecker! schmeckt ein bisschen wie Rehruecken/Wild), sowas aehnliches wie Lemongrass zum essen und am Ende konnte man eine natuerliche Seife ausprobieren! Man hielt eine besondere Pflanze ins Wasser und rieb sie dann zwischen den Haenden, so entstand Schaum und die Haende wurden sauber!

Das war es dann im grossen und ganzen auch! Ich hatte eigentlich gehofft, dass man auch mal einen dieser weissen Wuermer, die von den Aboriginies gegessen werden, probieren kann....aber die Maden hatte er vergessen!
In Tennant Creek haben wir uebrigens das erste mal Aborigies gesehen! Sie sind unverwechselbar! Alle haben die gleiche dunkle Haut, die gleiche riesengrosse, plattgedrueckte Nase, den gleichen schlurfenden, schweren Schritt und fast alle haben einen so penedranten Koerpergeruch, dass man sie schon von weitem riecht! Leider haben auch die meisten einen Hang zum Alkohol und man findet sie haupsaechlich vor den Bottel Shops.....schon frueh morgens betrunken!
Die koennen einem echt leid tun! Sie wissen einfach nichts mit sich anzufangen! Natuerlich war mir klar, dass die Aboriginies nicht so sind, wie mann sie aus Buechern oder Filmen kennt, aber dass es so schlimm ist haette ich auch nicht gedacht! Sie sind groesstenteils sehr gewalttaetig, immer betrunken und wir hatten manchmal richtig Angst vor ihnen! (Natuerlich sind nicht alle so, aber diejenigen, die ich geshen habe und die normal waren, kann man an einer Hand abzaehlen....leider) Es ist schon traurig, was die "weisse Bevoelkerung" und der Alkohol mit diesen Menschen angestellt hat! Leider werden sie auch nicht gerade freundlich von den weissen Einheimischen behandelt! Es gibt natuerlich auch viele Aboriginies, die noch in Reservaten und nicht in der Stadt leben.....und dort ein mehr oder weniger geregeltes Leben fuehren! Manche haben auch Jobs in grossen Staedten und die meisten sind im Outback fuer den Umweltschutz taetig und helfen den "Rangern" bei allen moeglichen Aufgaben oder fuehren Touren fuer Touristen oder so! Also ihr Zustand hat sich schon etwas gebessert, aber die die wir hauptsaechlich gesehen haben waren in den Staedten und eher heruntergekommen.....woran aber meiner Meinung nach auf jeden Fall wir, "die Weissen" schuld sind!
Am naechsten Morgen haben wir uns dann auf den Weg Richtung Alice Springs gemacht....der Stadt, die am naechsten am beuehmten Ayers Rock liegt!